Zwei mig_mit Generationen

Heute werden wir ein kurzes Gespräch mit Golde Ebding, Mitbegründerin und ehemalige Geschäftsführerin von migration_miteinander, führen, um sie etwas besser kennenzulernen und zu sehen, wie sich die Dinge für sie in letzter Zeit – nicht nur durch Corona – verändert haben.

  • Zunächst einmal vielen Dank für Deine Zeit, Golde. Kannst Du dich kurz vorstellen (Deinen Werdegang und Hobbys)?

     Ich bin Golde, 31 Jahre alt und in Wuppertal aufgewachsen, unweit von Witten, wo mig_mit seinen Hauptsitz hat. Ich habe einen Bachelor in Sozialer Arbeit gemacht und dann wollte ich etwas theoretischeres, wissenschaftsbezogenes machen, und so habe ich einen doppelten Masterabschluss in Europastudien in Straßburg und in einer Stadt in der Nähe von Berlin gemacht. Danach begann ich im Bereich Migration zu arbeiten.

     Was meine Hobbys betrifft, so nähe ich sehr gerne und fahre viel Fahrrad, vor allem nach der Arbeit – auch wenn ich im Moment nur sehr wenig Zeit für meine Hobbys habe, da ich die meiste Zeit mit meiner Tochter Ava verbringe.

  • Wie lange bist Du schon bei mig_mit dabei und in welcher Rolle?

     Ich bin von Anfang an dabei, seit April 2017, und ich war diejenige, die den Verein initiiert hat, weil ich zu dieser Zeit ein binationales Partnerprojekt der Associazione Interculturale Universo in Italien und Deutschland koordinierte. Aus diesem Projekt entstand die Idee, auch in Deutschland einen Verein zu gründen und ich habe eine Gruppe von Leuten zusammengebracht, darunter auch Karla, die heute mig-mit leitet. Unser Verein hatte also von Anfang an diese sehr starke Verbindung zu Universo und auch heute noch sind mehr als die Hälfte der Mitglieder von mig_mit ehemalige Praktikant*innen von Universo (mehr über Universo erfahrt ihr hier). In den ersten Monaten war mig_mit sehr klein, aber ich habe immer darauf gehofft, dass unser Verein so groß wird, wie er es heute ist. Von Anfang an gehörte ich dem Vorstand an und vor etwa 3 Jahren, als ich nach meinem Umzug nach Italien auf Jobsuche war, beschloss ich, in mig_mit zu investieren und den Verein aufzubauen, den wir heute haben.

  • Was war aus Deiner Sicht die bisher größte Errungenschaft von mig_mit?

     Für mich von einem sehr egoistischen Standpunkt aus gesehen, dass mig_mit es geschafft hat und so gewachsen ist, dass ich jetzt die Arbeit machen kann, die ich machen will. Das hängt auch mit meinem persönlichen Wunsch zusammen, im Mobilitätsbereich zu arbeiten und die innereuropäische Migration für Flüchtlinge zu fördern und es ist eine persönliche Leistung, aber es ist auch eine berufliche Leistung des Vereins, die darauf abzielt, dem Thema Sichtbarkeit zu verleihen, weil es noch nie zuvor aufgegriffen wurde.

  • Hast du Lust uns zu erzählen, wie sich Dein Leben in letzter Zeit verändert hat? Wie hat das Deine Perspektive auf die Dinge beeinflusst?

     Vor zwei Monaten wurde meine Tochter Ava geboren, also bin ich aktuell offiziell in Elternzeit, aber da mig_mit ein bisschen wie mein erstes Baby ist, bin ich natürlich immer noch Teil dieses Vereins und stehe sehr regelmäßig in Kontakt mit Karla, aber auch mit den anderen Teammitgliedern.

     Was sich mit Sicherheit geändert hat, sind die Prioritäten, denn vor Avas Geburt war ich wirklich sehr auf mig_mit fokussiert, weil man wirklich ständig darüber nachdenkt und es gibt auch nicht allzu viel Freizeit, dafür aber so viele Ideen und Teamtreffen. Das hat sich jetzt für mich geändert, aber ich bin sehr froh, dass ich die Aktivitäten immer noch verfolgen kann. Es ist eine sehr schöne Kombination, vor allem, weil die Struktur von mig_mit sehr digital ist und ich immer noch an vielen Dingen teilnehmen kann, auch wenn ich nicht dabei bin (vor allem in dieser Corona-Zeit). 

  • Was wünschen Sie sich für die nahe Zukunft? Für Sie und für den Verein?

     Das hängt natürlich eng miteinander zusammen. Ich wünsche mir, dass die nächsten Monate ernsthaft werden, dass es Ava gut geht und sie ein glückliches Baby sein wird, dass sie sich so entwickelt, wie sie es will und sollte.

     Was mich betrifft, so freue ich mich darauf die nächsten Monate aus der Distanz mit und für mig_mit zu verbringen, weil es mir gefällt und ich in diesen Monaten einige neue Projekte schreiben möchte, und dann freue ich mich darauf, Anfang 2021 wiederzukommen.

     Was ich mir für mig_mit wünsche, ist, dass es so weitergeht und sich entwickelt, dass wir wachsen und gleichzeitig in die richtige Richtung gehen und uns wirklich immer mehr auf alles konzentrieren, was mit moveurope! zusammenhängt und darin investieren. Das ist es, was ich mir für mig_mit wünsche: der führende Akteur in der Förderung der innereuropäischen Migration für Geflüchtete zu werden, damit ich auch nach meiner offiziellen Rückkehr an diesem Thema weiterarbeiten kann.

Danke Golde! Wir wünschen Dir und Ava alles Gute für die nächsten Monate und freuen uns schon jetzt auf Deine Rückkehr!