‘Unsere Helfende Hand’ - Ein Interview mit Abdurrahman Özban

Es ist Zeit für das neuste Interview aus unserer Reihe von spannenden Interviews und zwar haben wir bei einer Organisation aus dem Süddeutschland vorbeigeschaut, deren Arbeit ähnlich ist wie unsere, aber gleichzeitig ganz anders ist.

  • Hallo Abdurrahman, können Sie Ihre Organisation kurz vorstellen? 

“Unsere Helfende Hand” unterstützt Bedürftige im Ort Niefern-Öschelbronn und Umgebung, unabhängig ihrer Hautfarbe oder Sexualität. Teil unserer Aktivität ist  es vor allem  neue Bürger*innen – viele von ihnen Geflüchtete – zu unterstützen, damit sie sich  mit dem Leben in einem neuen Land zurecht finden können. 

Wir arbeiten auch mit anderen Organisationen zusammen, mit denen wir gemeinsam  LKWs voll mit Medikamenten, Hygieneprodukten usw. richtung Lesbos (Griechenland) schicken, weil diese wesentlichen Dinge  dort leider oft fehlen. Die Situation an Orten wie Lesbos ist manchmal nur schwer in Worte zu fassen. 

Obwohl wir als Organisation wachsen (derzeit 20 Mitglieder), wollen wir eigentlich irgendwann unseren Verein abmelden können, weil es uns hoffentlich irgendwann nicht mehr braucht. Aber das wird leider noch sehr lange brauchen, befürchte ich  – wir wollen, dass kein einziges Kind eine Träne im Auge hat. 



  • Welche Rolle hat Migration in Ihrer Arbeit?

Also eigentlich ist Mobilität das A und O für uns. Viele Geflüchtete haben nicht die gleichen Mobilitätsrechte wie wir, die Einheimischen, aber nur mit Ehrenamtlichen ist es schwer, etwas zu bewegen. 

 

  • Hat die weltweite Covid-19 Pandemie Ihre Arbeit gefährdet?

Die Pandemie hat unsere Arbeit erschwert, aber nicht verhindert. Wir machen weiter mit unserer Unterstützung, eben so gut es geht . Wir wollen, dass keine/r alleine ist, aber das ist natürlich schwer in diesem Moment, dadurch dass wir nichts oder niemanden anfassen dürfen. Gestern Nacht habe ich zum Beispiel einen Anruf bekommen und dann war ich bei jemandem mit einem weinenden Kind, aber ich durfte es nicht halten um es zu trösten – was für mich sehr schwer war.

Doch gleichzeitig muss ich sagen, dass diese Pandemie auch eine positive Seite hat – und zwar wissen wir erst jetzt, wie wertvoll  eine Umarmung oder  der zwischenmenschliche Kontakt ist. Auf einmal sind die Leute wach geworden. 

 

  • Letzten Samstag (20.06) war der internationale Weltflüchtlingstag. Haben Sie dafür etwas besonderes gemacht? 

Wir haben mit Abstand eine Kleinigkeit am  Spielplatz für die Kinder organisiert. . Dazu hatten wir  Luftballons losgelassen, die  Zettel mit dem Wort ‘Danke’ enthielt, geschrieben von vielen Kindern in ihrer eigenen Muttersprache. Insgesamt waren das 14 Kinder und dafür war die Straße auch gesperrt. 

Beeindruckend was sie machen, oder? Finden wir auch! Wenn ihr mehr über “Unsere Helfende Hand” erfahren möchtet oder gerne unterstützen oder sie kontaktieren wollt, dann besucht doch ihre Website: